Der einzigartige Parque Nacional Corcovado
Der laut National Geographic artenreichste Nationalparkt weltweit hält was er verspricht, hier nun einen Überblick über die von uns in den 3 Tagen im Januar 2014 gesichteten Tiere und Pflanzen. Auch wenn es wie hier beschrieben nicht so ganz einfach ist eine Tour zu organisieren bzw. einen Schlafplatz auf der Sirena Station zu bekommen, sollte man den Corcovado auf keinen Fall verpassen.
Hier ist die so genannte Costa Rice Airforce zu sehen, ein Schwarm von Pelikanen.
Der Corcovado Nationalpark ist der einzige Costa Ricas, in dem alle 4 heimischen Affenarten zu beobachten sind: Kapuzineraffen, Klammeraffen, Brüllaffen und Totenkopfaffen.
Die Kapuzineraffen sind Allesfresser und mit 3-4 kg mittelgroß. Sie nutzen im Gegensatz zu den Klammeraffen ihren Schwanz nicht zum Greifen und Festhalten.
Der Klammeraffe (nein, hier ist nicht das @ gemeint, sondern das Tier) bewegt sich sehr geschickt in schwindelerregenden Höhen fort und ist ein tagesaktiver und territorialer Baumbewohner. Diese Affen haben hakenförmige Hände, die Daumen sind zurückgebildet und wiegen zwischen 7-9 kg. Das bevorzugte Lebensgebiet sind die tieferen Regenwälder.
Die Brüllaffen sind bekannt durch ihr lautes Schreien am frühen Morgen, das Hundegebell ähnelt und, durch ihren ausgeprägten Kehlkopf ermöglicht wird. Auch uns nahmen sie in so mancher Nacht den Schlaf.
Der Weißrüsselwaschbär, auch Koatie genannt, ist bekannt durch seine verlängerte bewegliche Schnauze und den langgestreckten Kopf. Er lebt sowohl in den Bäumen, wo er den Schwanz einringelt, als auch am Boden, wo dieser senkrecht nach oben gerichtet wird. Weibchen und Jungtiere leben in Gruppen, während die Männchen Einzelgänger sind. Als Allesfresser ernähren sie sich vorwiegend von Insekten, in Corcovado hauptsächlich von Krabben. Die Nasenbäre waren auf dem Weg von Carate bis Sirena überall anzutreffen.
Der Tapier ist das mit bis zu 2 Metern Länge das größte Säugetier, das mit im Nationalpark Corcovado antreffen kann. Diese Gattung ist schon seit 14 Millionen Jahren bekannt, ehrlich gesagt sah er auch einem Dinosaurier ähnlich. Tapiere sind Einzelgänger und Pflanzenfresser, des weiteren sind sie nachtaktiv und ziehen sich tagsüber ins Unterholz zurück. Wir hatten das Glück den selben Tapier morgens beim Fressen zu sehen und dann noch zu Mittag bei der Siesta zu beobachten.
Das Agoutis gehört zur Familie der Nagetiere, ist eine Hasenart und gleichzeitig Zehengeher, was bei Gefahr ein rasches Weggallopieren erlaubt.
Sehr oft in Costa Rica antreffbar ist das kleine Halsbandnabelschwein, auch Pekari genannt. Diese Schweinchen besitzen Drüsen an ihrem Rücken, die moschusartige Sekrete abgeben können. Meist leben bis zu 20 Tiere im Rudel, wir beobachteten zwei, die gerade einen Fluss überquerten und dann auch noch eine ganze Familie von ungefähr 15 Tieren.
Das wohl schönste Insekt Costa Ricas ist der Blaue Mophofalter, oder auch Himmelfalter genannt. Sie kamen uns auf den Wanderwegen entgegengeflogen und ihre schöne Farbe macht einen herrlichen Kontrast zum grünen Regenwald aus. Leider sind sie etwas kamerascheu, aber dann konnte ich doch noch einen sitzend ablichten. Die äußere Farbe ist bräunlich mit Augenflecken.
Viele verschiedene Schmetterlinge tanzen im Regenwald vor sich hin, die Kunst ist eben nur, sie in einer ruhigen Minute zu erwischen!
Von diesem kleinen Monster sollte man am besten nicht gestochen werden, denn der Blutsauger hinterlässt Kot in der Wunde, welcher Bakterien beinhaltet, die bis zu 20 Jahre später noch den Tod der gebissenen Person hervorrufen können. Dank unseren wirksamen Insektenspray traute sich aber ohnehin kein Tier auf einem Radius von 3 Metern an uns ran.
Wie man am folgenden Foto unschwer erkennen kann, fallen in Costa Rica selbst die Grasshüpfer etwas größer aus als in heimischen Gefilden!
Die großen Netze der in Costa Rica überall anzufindenden Netze der goldenen Seidenspinne sind so stabil und reißfest, dass sie von der Bevölkerung als Fischernetze genutzt werden. Diese Insekten werden bis zu 4 cm groß und haben eine sehr schöne Zeichnung.
Weiter geht es nun im Reich der Vögel, die es hier wirklich auch wie Sand am Meer gibt. Hier ein weißer Ibis, der im Fluß nach Futter sucht.
Der Crax rubra ist uns durch sein ständiges Brummen aufgefallen, ein sehr schöner Vogel, wobei es sich hier um ein Männchen handelt, da die Weibchen eher braun sind.
Ein wahres Prachtexemplar ist dieser Schwarzkehltrogon, der besonders durch seinen gestreiften Schwanz auffällt.
Auch bei dieser Abendstimmung ist ein Vogel der Star, der Krabbenreiher fühlt sich aufgrund des Überfluss an Futter in Costa Rica sichtlich wohl.
Unsere absoluten Lieblingstiere unter den Vögeln in Corcovado waren aber zweifelsohne die roten Aras, eine der größten Papageien der Welt, die bis zu 90 cm werden können und sich von Nüssen, Knospen und anderen Früchten ernähren.
Nun aber zu meinen Lieblingstieren generell, die Reptilien, von denen es hier ja auch nur so wimmelt. Zu Beginn hier eine harmlose Streifennatter, die uns den Weg versperrte.
Wie aus dem Bilderbuch hat sich uns dieser Lizard präsentiert, was für ein Glück wenn man bedenkt, wie schnell sie eigentlich sind!
Auch eine besonders schöne Zeichnung hat der Emerald Basilisk, der zur Gattung der Leguane gehört.
Und hier die berühmten Jesus-Christus-Echsen, die mit einer Geschwindigkeit von 8 km/h über das Wasser laufen können.
Im Anschluss noch ein paar Eindrücke aus der Tier- und Pflanzenwelt.