Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt – Tourbuchung im Nationalpark Corcovado

Zum Parque Nacional Corcovado

Der Nationalpark Corcovado auf der Halbinsel Osa in Costa Rica ist der artenreichste Fleck auf der Erde, so National Geographic. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und entschlossen uns, die Weltreise mit einem Dschungeltrip zu starten.

Die kleine Ortschaft Puerto Jimenez ist der perfekte Ausgangspunkt dafür, dachten wir jedenfalls!! Schon bei der Ankunft im Hostel bot sich uns ein Führer an, wir wollten aber auf jeden Fall noch einmal mit einer Agentur gegenchecken. Wir wollten wenn möglich 2 Nächte auf der Rangerstation Sirena verbringen, also 3 Tage im Regenwald auf Spurensuche gehen.

In der Agentur teilte man uns mit, dass es nur für eine Nacht Schlafmöglichkeiten gibt, alles sei ausgebucht, sowohl der Campingplatz als auch die Hütten. Somit riefen wir den Führer an und dieser kam sogleich im Hostel vorbei. Er erklärte uns, dass der Nationalpark die Anzahl der Besucher beschränken möchte und somit alles so kompliziert wie nur möglich gestaltet.

Sein Freund der Pilot (der einzige im Umkreis) könnte uns doch mit seinen Beziehungen noch einen Schlafplatz reservieren, aber natürlich nur, wenn wir eine Strecke mit ihm fliegen. Nach einer Budgetaufstellung waren wir uns einig, dass dies die beste Lösung war:

Tag 1: Flug von Puerto Jimenez nach Sirena und dort Wanderung
Tag 2: Wanderung rund um Sirena
Tag 3: Wanderung zurück an der Küste nach Carate und mit dem Taxi zurück nach Puerto Jimenez

Wir mussten selbst Proviant mitnehmen, da auch im Restaurant, wo jedes Gericht 25 USD kostet, alles ausgebucht war und der Guide sollte für die Campingausrüstung sorgen, die er vor Ort haben sollte.

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt…….Als wir morgens um 10h unseren Flug nehmen sollten, wurde uns bekanntgegeben, dass es an diesem Tag keine Flüge geben wird, da der Motor des Flugzeuges die maximale Stundenzahl erreicht hat und somit ausgetauscht werden musste….

…..somit beschlossen wir die Tour umgekehrt zu machen und nahmen ein Taxi nach Carate um leider schon etwas spät mit der ca. 8 Stunden Wanderung zu beginnen. Der Weg nach Carate ist eine hügelige Schotterstrasse, sodass man hier für rund 40 km 1,5 Stunden Fahrt einrechnen muss. Somit mussten wir die Wanderung in 7 Stunden machen, damit wir noch vor Sonnenuntergang an unserer Herberge ankamen. Das war zwar hart, aber wir schafften es!!

Sirena Ranger Station im Nationalpark Corcovado

Sirena Parque Nacional Corcovado

Und dann die nächste Überraschung – der Campingplatz war kein Campingplatz sondern eine Art überdachter Holzboden, wo normalerweise manchmal ein paar schimmelige Schaumstoffmatratzen zur freien Entnahme rumlagen, welche aber schon die Gäste in Anspruch genommen haben, die vor uns angekommen sind. So viel also zur Campingausrüstung unseres Guides…..! Er hatte uns dann doch noch eine Matratze aufgetrieben und wir spannten unser Moskitonetz auf – ganz schön eng zu zweit auf einer Matratze zu liegen…..

image

Jedenfalls war dann ein anderer (etwas bemühtere) Guide so freundlich uns sein Zelt zu überlassen, da er für diese Nacht nicht auf der Station war. Welch ein Luxus!

image

In der zweiten Nacht, in der ja angeblich alles ausgebucht war, war fast niemand am “Campingplatz”. Anscheinend reservieren Agenturen oft die Plätze im voraus und die Touristen nehmen diese dann nicht wahr.

In diesen zwei Tagen konnten wir alle Trails bewandern und sehr viele Tiere beobachten (dazu mehr in einem separaten Artikel).

image

Jedoch war bis zu guter letzt nicht sicher, ob und wann uns unser Freund, der Pilot, denn abholen würde (egal, wir wären auch gerne noch eine Nacht länger geblieben)….und unser Guide schien wie immer für nichts die Verantwortung übernehmen zu wollen und versprach zwar viel wie immer, hat aber fast nichts von dem gehalten was er uns versprochen hatte.

Um 13h am 3. Tag kam dann tatsächlich der Pilot, brachte uns aber nicht wie vereinbart nach Puerto Jimenez, sondern nach Carate, wo wir dann noch 1,5 Stunden auf das Taxi warten mussten, weil unser Guide das natürlich auch nicht organisiert hatte.

Fazit: Unser Guide Vilmar war wie man so schön sagt ein “Dampfplauderer”, viel Bla Bla und nichts dahinter. Wir hatten im Laufe der Tour auf der Station aber auch Gelegenheit mit anderen Führern zu sprechen und haben festgestellt, dass diese Vorfälle in Costa Rica an der Tagesordnung stehen und den Herrn Führern jede Menge an Proffessionalität fehlt….Naja, anyway, unser Führer war mit Abstand derjenige, der uns die meisten Tiere gezeigt hat und somit wurde unser Ausflug zu einem unvergesslichen Erlebnis….Fotos folgen!