Pyrenäen: Nuria bis Thués entre Valls

Meine erste und letzte Pyrenäen-Überquerung

Vall de Nuria ist ein berühmter katalanischer Pilgerort der bequem mit dem Zug und einer Zahnradbahn von Barcelona aus erreichbar ist. Rund um das Sanktuarium gibt es sehr viele Freizeitaktivitäten die angeboten werden. Im Sommer gibt es Picknickplätze, Ruderbootverleihe, Spazierwege und einen Kindervergnügungspark, im Winter sind einige Skipisten in dieser Gegend angesiedelt.

Wer aber hier voll auf seine Kosten kommt, sind die Wanderer, da sich unzählige Routen von hier aus durch die Pyrenäen ziehen.

Kloster Vall de Nuria

Unsere Route, die ungefähr 8 Stunden täglich über zwei Tage hinweg dauert war für mich sehr anspruchsvoll, vor allem, weil wir ein Zelt, Schlafsäcke, Liegematten und die Verpflegung mitschleppen mussten. Des weiteren starteten wir schon in 1.967 m Höhe wo der Sauerstoff ohnehin schon knapp wird 😉

Von Nuria aus ging es hoch zum Pic de la Fossa del Gegant (2.801 m) wo wir ein Schneefeld kreuzen mussten.

Wandern Vall de Nuria

Von dort aus hat man einen wirklich atemberaubenden Ausblick über die Pyrenäen. Und obwohl die Wettervorhersage nicht sehr vielversprechend war und es in diesen Höhenlagen immer kalt ist, schien die Sonne und wir benötigten unsere Regenausrüstung Gott sei Dank nicht. Nach einer kurzen Stärkung ging es dann “nur” mehr bergab!

Pyrenäen Spanien

Pyrenäen Spanien Frankreich

Vorbei am Bergsee l’Estany Gran de Carançà (2.264 m) über Stock und viel mehr Stein ging es weiter über ein etwas sumpfiges Gebiet in dem wir auch unser Zelt aufgeschlagen haben. Ich glaube dass ich selten in meinem Leben so müde war! Dennoch konnte ich nicht sehr gut schlafen, so mitten in den Bergen fern von jeder Zivilisation ist das auch nicht ungewöhnlich! (Wer weiß wie viele Braunbären dort in den Nähe hausen)

Pyrenäen Wanderung

Pyrenäen Carançà

Am nächsten Tag nachdem wir alles wieder in unseren Rucksäcken verstaut haben ging es dann weiter bergab, genauer gesagt insgesamt fast 8 Stunden in denen mir meine alte Sportverletzung am Knöchel ganz schön zu schaffen machte. Am Weg lag die Berghütte Refugi del Ras de Carançà (1.830 m) wo ich einen Zuckerschub in Form einer Cola brauchte.

Landschaftlich fantastisch ist der letzte Abschnitt dieser Route die nach Frankreich führt. Zuerst geht eh über Hängebrücken am felsigen Flussbett entlang und dan weiter mitten im senkrechten Berghang ist ein Gang eingemeiselt (genau hinsehen, ja, das bin ich 😉 Der Abstieg bis Thués entre Valls ist spektakulär und man vergisst fast die gesamte Anstrengung die notwendig war um bis hier her zu kommen!

Thues entre Valls Frankreich

Thues entre Valls

Erschöpft von den ganzen Strapazen ging es dann Gott sei Dank im Tren Groc (Zug) weiter in das Hotel und von dort aus am nächsten Tag wieder über Puigcerdà wieder zurück nach Barcelona. Ich denke dass ich körperlich nicht gerade unfit bin und im Rahmen meiner Reisen schon sehr viel anstrengende Touren gemacht habe, mit der Pyrenäen-Überquerung bin ich aber an meine Grenzen gegangen.